Landrat Thorsten Stolz besucht Projekt PETRA... und blickt hinter die Kulissen von Kinderheim Haus PETRA

Schlüchtern. Am 22. November erfolgt die Verleihung des "Verdienstordens am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" an den Schlüchterner Dr. Peter Büttner. Nach einem Glückwunschschreiben von Landrat Thorsten Stolz lud Dr. Büttner diesen ein, um sich über den aktuellen Stand der Kinder- und Jugendhilfe zu informieren und auch einen "Blick hinter die Kulissen" von Haus PETRA in Ahlersbach zu werfen.
Dr. Peter Büttner wird für sein jahrzehntelanges berufliches Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe ausgezeichnet, aber auch für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kommunalpolitik oder bei SOS Kinderdorf.
Beim Besuch in Schlüchtern schilderte Dr. Büttner dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises den Werdegang von "Projekt PETRA": 1966 gründete Maria Büttner-Trost das Kinderheim "Haus Petra" in Freiensteinau, 1976 stieg Dr. Peter Büttner ein und formte aus diesen zarten Anfängen über die Jahrzehnte das heutige Unternehmen mit aktuell 344 Mitarbeitern an rund 40 Standorten in Hessen.
Die Arbeit von Projekt PETRA gliedert sich in drei Säulen: Die praktischen Abteilungen, die konkrete Betreuung in der Kinder- und Jugendhilfe anbieten, ein angeschlossenes Forschungsinstitut, das Qualitätsmanagement und Evaluation sowie überregionale Forschungsprojekte betreibt, sowie ein Beratungsunternehmen, das etwa Jugendämter, (Sozial)Ministerien und andere Organisationen berät.
Aufmerksam und gespannt folgte Landrat Stolz den Ausführungen, wie differenziert Jugendhilfe in der Praxis geschieht: Von ambulanten Hilfen, über teilstationäre und ganzheitlich familientherapeutische Angebote bis hin zur vollstationären Hilfe, wie im Haus PETRA in Ahlersbach. "Wir betreuen aktuell circa 1300 bis 1400 Kinder zeitgleich in 38 Fachabteilungen, in Ahlersbach leben 22 Kinder, davon vollstationär in der Regel für zwei bis drei Jahre, bei Bedarf teilweise auch länger" - führte Dr. Peter Büttner als geschäftsführender Gesellschafter von Projekt PETRA aus.
Danach übernahm Büttners Tochter Sarah Goldbach, die in dritter Generation in der Unternehmensleitung tätig ist, das Wort und führte durch das Haus PETRA in Ahlersbach, wo sie auch selbst mit ihrer Familie mitten unter den Kindern lebt. "Hier finden Kinder für eine bestimmte Zeit eine neue Lebensmitte, erleben das Heim als Familie und als professionelle Hilfeeinrichtung, bekommen Zeit und Raum Begabungen zu entdecken und ihre Persönlichkeit zu entfalten", erklärte Sarah Goldbach.
Landrat Thorsten Stolz und Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller waren erstaunt über die familiäre Atmosphäre in der hochprofessionellen Einrichtung. "Nachdem die Zusammenarbeit zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und dem Projekt PETRA bereits eine lange Tradition hat – beispielsweise im Rahmen einer Tagesgruppe in Wächtersbach, der Schule für Erziehungshilfe in Schlüchtern oder bei der Fachberatung und Fachaufsicht für die Kindergärten mehrerer Kommunen im Landkreis – bin ich dankbar für die Einladung und den Blick hinter die Kulissen. Das muss man gesehen haben, um zu verstehen, wie zeitgemäße und professionelle Jugendhilfe heute aussieht und funktioniert", zeigte sich Landrat Stolz begeistert.
Die feierliche Zeremonie der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Peter Büttner folgt am 22. November in Darmstadt.